Werkstatt für Behinderte

Seit 1. Dezember 2018 bin ich nun Erwerbsminderungsrente. Da ich mir mit meinen monatlichen Einnahmen wenig leisten kann, bin ich überwiegend zu Hause. Trotz meines großen Bekanntenkreises bin ich sehr viel alleine. Mein Betreuer hat jetzt erreicht, dass ich wieder in der Nordeifelwerkstatt in Zülpich-Ülpenich, einem Betrieb für behinderte Menschen, arbeiten kann. Obwohl das einige Menschen in meinem Umfeld dies nicht nachvollziehen können, sieht sich keiner in der Lage, mit meinem Betreuer zu sprechen, dem inbegriffen ist auch der Pflegedienst. Habe mich auch gegenüber meinem Betreuer letztendlich entschuldigt und bin zum Entschluss gekommen, dass es keinen Sinn macht sich zu wehren. Ich schade mir nur selber damit und keinen interessiert es offensichtlich. Eigentlich müsste ich heulen über diesen Zustand, aber es ist wohl gesellschaftlich so gewollt. Ich habe fast 27 Jahre in einem normalen Betrieb arbeiten dürfen und somit aus der Schublade sein dürfen, in der ich eigentlich reingehöre. Was ist Eingliederung? Was ist Integration? Warum wird alles immer separat betrachtet und in Schubladen gepackt. Wann lernen wir endlich mal die Zwischenböden der einzelnen Schubladen zu entfernen und es zusammen zu betrachten? Tut mir leid, aber ich verstehe es nicht liebe Gesellschaft!

Nachtrag:
Jetzt sind schon 2 Monate vergangen in denen ich mich in den Nordeifelwerkstätten befinde und ich muss gestehen, dass ich sehr viel über die starke Eingeschränktheit vieler Menschen, die dort tätig sind, vergessen habe. Darüber bin ich sehr erschrocken. Die meisten eingeschränkten Menschen die dort tätig sind, brauchen einen strukturierten Tagesablauf und sind leider nicht in der Lage spontan zu agieren. Die Meisten, so habe ich den Eindruck, wissen gar nicht was hinter der Arbeit, die sie verrichten, steht.