Ein Betreuer – meine Erfahrungen

Seit die Ereignisse mit der Betrügerin aufgeflogen waren, haben meine Verwandten mir einen Betreuer an meine Seite gestellt, der Rechtsanwalt ist. So einen Betreuer hatte ich zuvor immer als sehr schlimm empfunden! Da ich immer dachte, so wie viele andere behinderte Menschen auch, dass dieser mich in meiner persönlichen Entfaltung sehr einschränken würde. Aber ich habe zu meiner großen Überraschung feststellen können, dass das Gegenteil der Fall ist. Mein Betreuer schränkt mich in keinster Weise in meiner persönlichen Freiheit ein.

Leider musste ich in letzter Zeit immer wieder erleben, dass Menschen ohne Behinderung Erwartungen an den Aufgabenbereich meines Betreuers haben, als diese eigentlich sind. Diese Menschen haben sehr oft die Erwartung, dass mein Betreuer sich vielmehr um mich kümmern müsste, als er es tut und dabei weigern sie sich, sich mit ihm in Verbindung zu setzten, obwohl er es immer anbietet. Weil er ja Anwalt ist, ich ihn aber als „Betreuer“ zitiert habe. Dabei merken diese Menschen gar nicht wie ich darunter leide.

Oft wird mir vermittelt, dass ich ein Feigling bin und ich Angst vor meinem Betreuer hätte. Auf der anderen Seite vermittelt mir meine Verwandtschaft, meinem Betreuer ihn nicht so oft zu kontaktieren, da er sehr viel zu tun hat.

Ich schreibe dieses, damit ich Menschen auf meine Seite verweisen kann, mich besser zu verstehen und um massive Konfrontationen zu vermeiden, wie sie leider oft im Alltag geschehen.